Der erste Landeslehrgang im neuen Jahr lockte über 30 Hapkidoin ins winterliche Clarholz. Unser Lehrwart David Bruchholder, 3. Dan, hatte Techniken mit dem Lang- sowie mit dem Kurzstock als Lehrgangsthema ausgeschrieben und übernahm auch selbst die Leitung. Im ersten Lehrgangsteil stand der Langstock auf dem Programm. Schon die Gymnastik erfolgte mit der Waffe in der Hand, um beim Aufwärmen gleichzeitig zu erreichen, dass sich jeder an den Umgang mit dem langen Stock gewöhnen konnte.

Dann folgte das Rotieren des Stockes erst in einer Hand, und dann in beiden Händen. Diese schon fast artistisch wirkenden schnellen Drehungen, die man auch häufig in Martial Arts Filmen zu sehen bekommt, sind eigentlich keine geeigneten Kampftechniken, sondern dienen in erster Linie dazu, eine Handhabungssicherheit und ein Gefühl für den Stock zu erlangen. Was bei David so spielerisch einfach aussah, zeigte sich dann doch als schwieriger wie gedacht. Auch Davids lockere Bemerkung: „Stock fallen lassen gibt Kraft in den Armen!“ war nicht nur so daher gesagt. Das bekamen dann fast alle mehrmals zu spüren, denn jedes Fallenlassen der Waffe wurde mit „freiwilligen fünf Liegestützen belohnt“. Die Gleichgewichtsübung mit dem Partner auf umgedrehten Bänken führte dann doch einige Hapkidoin an ihre Grenzen.

Im Schwerpunkt dieses Teils zeigte David dann Grundtechniken. Die Teilnehmer trainierten verschieden Blöcke und Schläge. Beim Üben mit dem Partner wurde auch schnell klar, dass bereits kleine Fehler in der Handhaltung Schmerzen im Handgelenk verursachen können. Der Langstock, der beim Zuschauen so einfach zu handhaben scheint, bewahrheitet die bekannte Regel: Nur Übung macht den Meister. Abschließend übten die Teilnehmer einen sogenannten Stern, eine einfache Kombination, die kontinuierlich in vier Richtungen ausgeführt werden kann. David zeigte ein hier Beispiel der vielfältigen Möglichkeiten. Insgesamt ein erfolgreicher Einblick in den Stockkampf.

Nach einer Pause stand der zweite Lehrgangsteil mit dem Thema Kurzstock auf dem Programm. Auch hier begann David wieder mit den zwar einfach aussehenden, aber schwierigen Gewöhnungsübungen. Auch der Kurzstock entwickelte beim Üben wieder häufig ein Eigenleben, welches ebenso mit freiwilligen Liegestützen endete. Bei den folgenden Blöcken und Schlägen achtete David, wie schon beim Langstock, darauf, dass die Übenden bewusst die Waffe als Verlängerung ihres Körpers einsetzten. Denn nur dann hält man den richtigen Abstand zum Gegner ein.

Die darauf folgenden Übungsbeispiele an Wurf- und Hebeltechniken unter Verwendung des Kurzstockes machten den Einsatz dieser Waffe im Hapkido deutlich. David nutzte hierzu wie im letzten Jahr einige Techniken aus dem Prüfungsprogramm zum zweiten Dan. Der Kurzstock bietet selbstverständlich noch zahlreiche, über dem Prüfungsprogramm hinausgehende Anwendungsmöglichkeiten. Zum Abschluss des interessanten Tages gab es die erste Sequenz einer Kurzstock-Hyong, um einen Anreiz zu geben, sich mehr mit dieser Waffe zu beschäftigen. Am Ende waren alle Teilnehmer dankbar, dass sie die Möglichkeit hatten, einen Blick über den Tellerrand des Hapkido hinaus werfen zu können.



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