In den verschiedenen Hapkido-Stilrichtungen wird der Bedeutung von Hyongs (Formen) unterschiedliches Gewicht beigemessen. Während es Stilrichtungen völlig ohne Formentraining gibt (z.B. Sin Moo Hapkido) wird in anderen Systemen bereits ab der ersten Kupprüfung das Laufen von Formen verlangt. Der NWHV geht in seiner eigenen Prüfungsordnung einen Mittelweg, und so sind ähnlich dem Judo die Formen ein Bestandteil unserer Prüfungsordnung für alle Dangrade.

Wie in anderen Budokünsten auch ist es notwendig, ab und an einmal die praktizierten Hyongs mit den aktuellen Techniken im Mutterland. Denn Formen sind, obwohl bis in jede Bewegung festgeschrieben, nichtsdestotrotz einer kontinuierlichen Weiterentwicklung unterlegen. So schickt der im Judo richtungsweisende Kodokan jedes Jahr Träger des 9. Dan in alle Welt, um die einheitliche Ausführung der Formen sicherzustellen.

Der NWHV hat keinen Kontakt zu einem der zahlreichen Hapkido-Organisationen im Mutterland Korea. So haben sich im Laufe der Jahre kleine Änderungen in der Ausführung unserer Formen eingestellt, Das hatte aber jetzt zufolge, dass bei Danprüfungen keine einheitliche Formen mehr gelaufen wurden. Aber auch bei den Prüflingen herrschte Unsicherheit darüber welcher Prüfer welche Ausführung für richtig bewertet. So sieht es der Vorstand für notwendig an. Die fünf Prüfungsformen nacheinander wieder einheitlich abzustimmen. Da die Ki Cho Hyong für den 3. Dan im NWHV aus dem Kuk Sul Won Hapkido System entstammt, das zu den NWHV Wurzeln gezählt werden kann, hatte der Vorstand einen Großmeister aus diesem System für den ersten Danlehrgang als Referent gewonnen. Frank Mellies, 8. Dan Kuk Sul Won, hat diese Form von Seo In-Sun, dem Präsidenten der World Kido Assiocation und Bruder von Kuk Sul Won Gründer Suh In-Hyuk an den Wurzeln in Korea gelernt und gilt als Fachmann dieser Stilrichtung.

Zu diesem wichtigen Lehrgang waren 25 Danträger nach Schwerte angereist. Darunter waren fast alle Danträger über den dritten Dan, was die Bedeutung dieses Lehrganges für die weitere Lehre unterstreicht.

Frank zeigte die Hyong in der heute in Korea praktizierten Form. Er ging sie mit allen Teilnehmern komplett in ihren sechs Abschnitten durch. Zu jeder Technik erklärte er die Bedeutung und zeigte am Partner deren Anwendung. So war jedem Übenden schnell klar, warum diese Technik an dieser Stelle genau so ausgeführt werden soll. Dabei blieb immer für alle ausreichende Zeit zum Üben. Ein anstrengender Nachmittag, sowohl für Körper als auch für den Geist. Denn obwohl, oder gerade weil die Form in den Grundzügen bekannt war, mussten doch die sich ergebenden Änderungen verinnerlicht werden. Insgesamt für alle ein fordernder, aber auch erfolgreicher Nachmittag. Der Dank gilt dem Referenten, der sich unermüdlich um jeden einzelnen bemühte. So hat diese Form im NWHV wieder den Anschluss an die koreanische Ausführung gefunden und ist bei den nächsten Danprüfungen in dieser Art zu laufen.

Zum Lehrgangsende wurden von den höheren Danträgern noch einige, sich im Laufe der Jahre ergebende Unstimmigkeiten in der Chok Sul Il Hyong für den ersten Dan gemeinsam geklärt und abgestimmt, so dass auch hier wieder eine einheitliche Lehr- und Prüfmeinung vorliegt. In einem nächsten Treffen der Danträger ist geplant, die Hyongs für den dritten bis fünften Dan zu behandeln. Danach wird bei Prüfungen für jede Form nur die eine festgelegte Variante als richtig bewertet.



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