Es war ein voller Erfolg für die Wettkämpfer des Nordrhein Westfälischen Hapkido Verbandes. Vierzehn der insgesamt achtzehn möglichen Titel gingen nach NRW! Dazu zählten nicht nur traditionelle Wettkampfklassen wie Bruchtest oder Show-Formen. Auch die neue Kategorie der Selbstverteidigung wurde nahezu vollständig von NWHV Startern abgeräumt.

Wir möchten hier nicht verschweigen dass Hapkido historisch bedingt stärker in NRW verbreitet ist, als in anderen Bundesländern. Schließlich wurde es von koreanischen Bergarbeitern nach Deutschland gebracht. Wie unterschiedlich die Verteilung in Europa ist, zeigte das Starterfeld der zehnten Europameisterschaft auch in diesem Jahr. Traditionell sind Österreich und Deutschland stark vertreten. Dazu runden Starter aus Belgien, den Niederlanden und Italien das Feld ab. Seit nun mehr zwanzig Jahren liefern sich die Hapkido-Nationen im zweijährlichen Takt einen fairen Wettstreit auf höchstem technischem Niveau. Die regelmäßige Turnierteilnahme und das konsequente, gezielte Training in den Vereinen haben sich bezahlt gemacht und so zu einem überragenden Ergebnis geführt.

In diesem Jahr wurde die neue Wettkampfkategorie „Selbstverteidigung“ eingeführt. Hier werden SV Techniken gegen verschiedenste Angriffe präsentiert. Die Klassen waren überaus gut besetzt und die Teilnehmer zeigten variantenreiche Handtechniken und demonstrierten, dass sie sich auch gegen Waffen hervorragend verteidigen können. Als stärkster Verein präsentierte sich der DJK FV Haaren mit drei Titeln in den unterschiedlichen Gürtelklassen, gefolgt von der Budogemeinschaft Schwerte mit zwei Titeln. Weitere Titel gingen an den Herzebrocker Sportverein und die SVA Gütersloh.

Bei den Waffenformen zeigten sich besonders die Damen des NWHV siegreich. In der Kategorie Langstock Schüler gab es ein reines Aachener Treppchen mit Janine Poque als Europameisterin, auf zwei und drei Karla Kalkhoff und Susanne Kaminski. Bei den Meistern ging der Titel verdient und mit einer eindrucksvollen Form an Manfred Salmhofer aus Österreich dicht gefolgt von Meike Betzler und Anuscha Loza, beide vom Plettenberger Sportclub. Die größte Weiterentwicklung gab es in der Kategorie Schwert. Auch hier ging der Sieg an den Österreicher Manfred Salmhofer gefolgt von Guido Böse von der Budogemeinschaft Schwerte und Jürgen Rath vom Plettenberger Sportclub als dritter. Alle drei zeigten nicht nur eine besonders lange Schwertform. Auch Standardbewertungskriterien wie Ausdruck, Schwertführung und technische Schwierigkeit meisterten sie mit Bravour. Alle drei setzten neue Maßstäbe für die Zukunft.

Die Show ist sicherlich die älteste Kategorie dieser Meisterschaft. Zwei Hapkido Kämpfer zeigen einen einstudierten Showkampf und eine Einzelform mit Schlag- und Fußtechniken. In der Kategorie C siegten Vivian Wahlers und Johanna Zeevaert vom DJK FV Haaren vor ihren Gegnern aus Österreich und den Niederlanden. Jean-Marc Schrader sicherte sich als jüngster Turnierteilnehmer zusammen mit seinem Partner Jan von Salzen den Sieg der Kagegorie B für den TSV Victoria Clarholz. Mit auf dem Podest auf der drei standen die Vereinskammeraden Lennard Ellebracht und Raphael Lübbers.

Besonders spannend war die stark besetzte Kategorie A, in der sich viele Erfahrene Europameisterschaftsteilnehmer tummelten. Der Sieg ging an den DJK FV Haaren mit Janine Poque und der niedriger graduierten Dunja Diederen, die eine perfekte Show ablieferten. Der zweite Platz ging an die TSV Victoria Clarholz, die mit Pascal Wältermann und Constantin Kärger zwei erfahrene Wettkämpfer platzieren konnte.

Favoriten bei den Schwarzgurten waren Guido Böse und Reinhold Harenbrock von der Budogemeinschaft Schwerte. Vom Herzebrocker Sportverein mit Reiner und Janis Horch Vater und Sohn gemeinsam an. Ebenfalls mit dabei waren Lars Wältermann und Max Feidiker von der Victoria Clarholz. Im ersten von zwei Durchgängen verfingen sich Max und Lars mehrfach in einem Rucksack um den sie Ihre Show thematisch aufgebaut hatten. Mit einer fehlerfreien Leistung, aber etwas geringerem Schwierigkeitsgrad war die Familie Horch ebenfalls vorne mit dabei. Ebenso fehlerfrei die spektakuläre Leistung der Schwerter. Der zweite Durchgang brachte die Entscheidung. Von kleineren Grifffehlern aus dem Takt gebracht, konnten Janis und Reiner den Großteil des Feldes hinter sich lassen und das Treppchen auf dem 3. Platz besteigen. Max und Lars zeigten ebenfalls eine fehlerfreie Leistung, konnten aber die verlorenen Punkte aus der ersten Runde nicht ganz aufholen, sicherten sich aber den zweiten Platz. Mit zwei perfekten Durchläufen stiegen Reinhold und Guido nach ganz oben auf das Treppchen.

In den Schülerklassen des Bruchtests siegte bei den Damen unerwartet und unter großem Jubel Carolin Bastian von der Budogemeinschaft Schwerte. Über den dritten Platz freute sich Janine Poque von der DJK FV Haaren. Bei den Herren ging der Sieg nach Belgien, Platz zwei an den Schwerter Gordon Pieler und die drei an Max Feidiker von der Victoria Clarholz.

Das Finale bildete einer der spannendsten Bruchtest Wettbewerbe der letzten Jahre. Viele Teilnehmer schieden bereits am Anfang aus, da sie die relativ dünnen, freihängenden Bretter unterschätzten. Daniel Gonzales von der SVA Gütersloh und Lars Wältermann von der Victoria Clarholz sowie Guido Böse von der Budogemeinschaft Schwerte traten und schlugen sich professionell durch die Vorrunden. Daniel schied mit einigen Mitstreitern an einem besonders schwierigen Tritt im Kampf um den Titel aus. Es Verblieben nur Lars Wältermann und Guido. Beide konnten das folgende Brett nicht zerbrechen. Gespannt verfolgte das Publikum die Entscheidung. Im folgenden Tritt zerteilte Guido eines der beiden doppelt gelegten Bretter, Lars schaffte beide und holte seinen Europameister Titel nach Clarholz. Im Stechen um Platz drei siegte Daniel Gonzales von der SVA Gütersloh, der als einziger beide Bretter zertreten konnte.



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