Dr. Kimm He-Young - Der Begründer des Hanmudo

240
Dr. He-Young Kimm

Kimm He-Young wurde 1938 in der Nähe von Seoul geboren. Im Alter von 18 Jahren hatte er ein einschneidendes Erlebnis, das sein Leben für immer verändern sollte. Sein Vater war von den drei Brüdern der benachbarten Kwon-Familie während eines Kartenspiels zusammengeschlagen worden und musste viele Monate im Krankenhaus verbringen. Im Zuge der Familienfehde war seine Familie gezwungen ihr Land aufzugeben und wegzuziehen. Unter strengem Konfuzianismus erzogen, wusste Kimm, dass es seine Aufgabe war die Ehre seines Vaters zu verteidigen. Da aber in Korea der Waffenbesitz verboten war, begann er verbissen, verschiedene Kampfsportarten zu praktizieren. Nach jahrelangem Training des Yudo und Taekwondo bei Großmeister Yun überzeugte ihn dieser durch seine Weisheit jedoch dazu, auf seine Rache zu verzichten.

241
Hanmudo Schwerttechnik

 Im Yudo erreichte er die Aufnahme in der mil. Nationalmannschaft, in der er zusammen mit dem ehemaligen Bundestrainer Han Ho San trainierte. Während seiner College-Zeit unterrichtete er auch die 8. US-Armee in Selbstverteidigung, wobei er erkannte, dass ihm sein 4. Dan im Yudo nicht ausreichte, um eine erfolgreiche Ausbildung zu leiten. Deshalb begann er zusätzlich mit dem Hapkido-Training bei Won Kwang Whu. Nach seiner Schulausbildung entschloss er sich für weitere Studien in die USA zu gehen. Vor seiner Abreise 1963 ging er zu den Kwon-Brüdern und erklärte die Familienfehde für beendet. 

In den USA studierte er Geschichte und unterrichtete während dieser Zeit Yudo und Hapkido. In den 70 Jahren ließ er sich in Baton Rouge nieder. An der Louisiana State University lehrte er nicht nur Geschichte sondern auch Taekwondo, Hapkido und Yudo. Landesweit gab er zahlreiche Vorführungen und hielt Hapkido-Seminare ab. Mit Park Lee-Hyun gründete er die American Hapkido Association und wurde deren Präsident. 1974 lernte er GM Suh In-Hyuk kennen und wurde von ihm in Kuk-Sool ausgebildet. Um Kuk-Sool und Hapkido weiter zu verbreiten hielten sie gemeinsam ein 5-Jahres-Seminar ab, mit der Absicht neue Lehrer zu qualifizieren.

242
Großmeister Kimm und Detlef Klos in Kamen

Inzwischen bereits Doktor der Geschichte schrieb Dojunim Kimm 1985 sein erstes Buch: Kuk-Sool. Schon 1974, als er das Hapkido-Buch von Kwang Sik Myung in englischer Sprache übersetzt hatte, erkannte er den Bedarf an guten Büchern über koreanische Kampfkünste. So schrieb er sein zweites Buch „Philosophy of Masters“. Zwischenzeitlich, als 8. Dan Kuk-Sool, war er im Vorstand des Kuk-Sool Verbandes und organisierte große Veranstaltungen in Hawaii und Korea. Wegen seiner besonderen Fähigkeiten bat ihn Ji Han Jae ein Buch über Hapkido zu schreiben und so veröffentlichte Kimm die hochgeschätzte „Hapkido-Bibel“.

GM Suh In Hyuk und GM Ji Han Jae, der ihm den 9. Dan Hapkido verlieh, ermunterten ihn dazu sein eigenes System zu gründen. Um dieser Idee nachzukommen begab er sich in eine intensive Zeit der Forschung und Überlegungen. Für seine neue Kunst entschied er sich nach ausgiebigen Diskussionen und mehreren Vorschlägen für den Namen „Hanmudo“, was einfach „Koreanische Kampfkunst“ heißt, und legte ein Curriculum fest.

Mit Unterstützung von General Choi Hong Hi, dem Begründer des Taekwondo, war es ihm 2000 möglich nach Nord-Korea zu reisen, um die dortigen Wurzeln der koreanischen Kampfkünste zu erforschen. Seit 2004 ist er Mitglied im Ältestenrat der Korean Kido Association, in der nur Großmeister ab dem 9. Dan aufgenommen werden. Bis heute schrieb er insgesamt 8 Bücher und gab Lehrgänge in der ganzen Welt, um sein System zu etablieren. Trotz seiner über 70 Lebensjahre wird er sich in Zukunft weiterhin weltweit intensiv für Hanmudo einsetzen und weitere Bücher über Kampfkünste schreiben.

Detlef Klos

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.